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Projekt Abibuch

Eine Anleitung für Planung, Organisation und Produktion

4. Die Teile des Abibuchs

Im Groben lässt sich euer Buch in zwei Bereiche aufteilen: Der, den ihr selber komplett erstellt und der, bei dem ihr euch darum kümmern müsst, dass die Beiträge rechtzeitig da sind und ordentlich ins Layout übernommen werden. Wir werden jetzt auf die Teile eingehen, die wohl in den meisten Abibüchern vorkommen, zuerst die, die ihr komplett selber macht. Auf jeden Fall solltet ihr möglichst früh den ungefähren Gesamtumfang eures Buches bestimmen, damit ihr die Druckkosten kalkulieren könnt. Wenn ihr wisst, ob ihr beispielsweise die Steckbriefe auf je eine Seite drucken wollt, oder immer zwei zusammen, lässt sich der Umfang der einzelnen Teile ja ziemlich genau bestimmen.

Geleitwort

Einleitende oder abschließende Worte vom Schuldirektor, Elternsprecher, o.ä sind häufig üblich und werten das Buch auf. Bittet den Betreffenden frühzeitig darum, damit er genug Zeit hat etwas Angemessenes zu formulieren. Die Koordination mit Elternsprechern ist häufig etwas langwierig und der Direktor hat bestimmt keine Lust, zwei Tage vor Drucklegung noch schnell was möglichst Kreatives hinzuklieren.

Steckbriefe

Ein Steckbrief ist das Mindeste, was von jedem Schüler im Abibuch vorhanden sein sollte. Informationen wie Kurse, Geburtstag, Spitzname, Lieblingslehrer etc. könnt ihr bekommen, indem ihr einen Fragebogen verteilt. Seid hinterher, dass ihr die Zettel früh zurück bekommt. Dann habt ihr sie sicher und außerdem liegt hier die meiste Tipparbeit, mit der dann begonnen werden kann.

Wenn ihr einheitliche und aktuelle Fotos haben wollt, denkt daran, dass ihr sie selbst machen müsst. Das bedeutet, dass ihr die Leute entweder in den Pausen oder während Freistunden vor die Kamera zerren oder sie aus dem Unterricht holen müsst. Wenn möglich, ist letzteres natürlich besser, weil dann alle da sind und man die Aktion schneller (in ein bis zwei Tagen) durchziehen kann. Sucht euch einen Ort in der Schule, an dem ihr eine Kamera mit Stativ aufbauen könnt und denkt daran, dass ihr wahrscheinlich ein Hintergrundmotiv oder einen Rahmen haben wollt, den ihr am besten gleich mitfotografiert. (Wir haben die Portraitfotos am Computer mit eigenen Hintergründen versehen. Das gab uns größeren Freiraum bei der Gestaltung, hat aber auch eine ganze Menge Arbeit gemacht.) Denkt außerdem daran, dass es auch oft Leute gibt, die nicht fotografiert werden möchten. (Siehe hierzu auch Rechtliches.)

Ebenfalls beliebt sind Umfragen, bei denen man zu jedem schreiben kann, was einem einfällt. Unsere Erfahrungen mit dieser Art der anonymen Beliebtheitsmessung waren ziemlich durchwachsen. Man glaubt kaum, wie bösartig viele Menschen werden, sobald sie sich im Schutz der Anonymität wissen. Solltet ihr solche Umfragen einholen wollen, macht klar, dass ein Abibuch nicht das Medium für die große Abrechnung ist und macht euch auf eine aufwändige Auswertung gefasst.

Manchmal werden auch die E-Mail- und Postadressen, Telefon- und Handynummern usw. zu einer Adressliste zusammengefasst. Denkt in diesem Fall daran, euch die Erlaubnis von allen zu holen.

Fotoseiten und Fotos allgemein

Fotos von Fahrten, Aktionen und der Abizeit sind eine schöne Erinnerung und im Abibuch genau richtig aufgehoben. Für aktuelle Fotos aus der Abizeit, z. B. aus dem Unterricht oder vom Pausenhof bestimmt ihr am besten einen oder mehrere Fotografen. Ältere Fotos von Klassenfahrten und ähnlichen Aktionen könnt ihr gleich im ersten Rundschreiben anfordern, dann werdet ihr sicherlich mit ausreichend Material versorgt. Überlegt vorher, in welchem Umfang ihr Fotoseiten ins Abibuch aufnehmen möchtet.

Eine besondere Variante der Fotoseiten sind thematisierte Bilderserien, wie Babyfotos (wer ist wer?), Lehrerfotos, „unser Jahrgang auf dem Pausenhof“, usw.

Umfragen

Umfragen machen bei wenig Umfang relativ viel Arbeit, sind aber trotzdem fast schon ein Essential. Seid etwas vorsichtig mit den Titeln, die ihr zu vergeben habt. Ein Unpünktlichster kann sicher problemlos gewählt werden, während man abwägen sollte, ob man denn nun wirklich einen Unfreundlichsten wählen will. Man wählt ja auch die schönsten Augen und nicht die hässlichsten...

Bonusmaterial

Von einem „Welcher Lehrer hat das gesagt“-Quiz über „Quer durch unsere Schule“-Würfelspiele bis zu einem „Der Hund unseres Hausmeisters“-Portraitwettbewerb - euch fällt bestimmt noch genug ein. Allerdings ist bei diesen ganz eigenen Ideen auch die Gefahr am größten, dass man den Arbeitsaufwand falsch einschätzt. Jedenfalls solltet ihr erst einmal an die Dinge denken, die wirklich wichtig sind und zusätzliche Inhalte später bearbeiten.

Zitate

Meistens reicht schon eine leise Erinnerung an ein paar Leute im Jahrgang ganz am Anfang eures Projekts und ihr werdet ausreichend mit Lehrer- und Schüler-Zitaten versorgt. Achtet nur darauf, dass genug Leute sammeln, damit ihr nicht nur aus ein paar Kursen bzw. von ein paar Lehrern Zitate bekommt.

Unsere Erfahrung bei Zitaten: Scheut euch nicht auszumisten. Manche Zitate sind, aus dem Kontext gerissen, einfach nicht mehr lustig. (Oder waren es nie...?)

Grüße

Während manche seitenweise Grüße von der Länge besserer Abiklausuren abgeben, reichen bei anderen schon zwei bis drei Worte. Das ist zwar soweit nicht problematisch, wird es aber, wenn der Eindruck entsteht, dass manche ein persönliches Poesiealbum aus dem Abibuch machen und andere sich später fragen, warum sie sich mit ihren Grüßen so zurückgehalten haben. Da der Bedarf sehr unterschiedlich ist, sollte man auf Einschränkungen des Umfangs vielleicht besser verzichten. Sollten Einzelne besonders exzessiv grüßen, sprecht diejenigen am besten gezielt an und bittet sie, sich etwas einzuschränken.

Klassen-, Fahrt- und Kursberichte

Das Problem mit den Berichten ist, dass immer allen etwas einfällt, das „unbedingt“ Erwähnung finden muss, es aber ziemlich schwierig ist, jemanden zu finden der sich dann mal hinsetzt und all das Wichtige auch aufschreibt. Macht euch klar, aus welchen Kursen auf jeden Fall Berichte kommen sollten (z. B. alle Leistungskurse) und sprecht dort gezielt hoffnungsvolle Gestalten an. Nagelt die Leute immer fest! Akzeptiert kein „vielleicht“. Wenn jemand sagt, er könnte „eventuell“ einen Bericht schreiben, fragt gleich, mit wem er zusammen schreibt und wann der Bericht fertig sein wird. (s. a. Dateien von anderen)

Persönliche Seiten

Seine persönliche Seite sollte jeder völlig frei gestalten können. Allerdings muss euch klar sein, dass mehr Freiheit auch mehr Probleme im Layout bedeuten können: Manche Leute haben Ideen wie die Gestaltung einer gemeinsamen Doppelseite, die dann entsprechend eingebunden werden muss und alphabetische Sortierung unmöglich macht. Außerdem muss vorher klar sein, ob die Seiten später von euch noch durch Seitenzahlen, Ränder oder Schmuckrahmen verändert werden. Verzichtet in diesem Teil auf Anzeigen - hier soll sich jeder selbst zum Ausdruck bringen können und meistens fällt das neben einer schlechten Fahrschulwerbung eher schwer.

Gebt früh genug den individuell verfügbaren Platz und den Abgabetermin bekannt und rechnet mit großem organisatorischem Aufwand. Schließlich habt ihr für diesen Teil so viele Autoren wie Schüler im Jahrgang, bei denen ihr euch um die Abgabe kümmern müsst.

Der Titel

Für alle die jetzt „Häh, Abibuch 200x, oder?“ gedacht haben - man könnte auch Cover sagen.

Der Titel ist eine gute Gelegenheit für Basisdemokratie. Er ist als Aushängeschild zwar wichtig und alle wollen darüber mit entscheiden, kann aber, wenn er nicht ganz so gelungen ist, auch nichts wirklich kaputtmachen. Deshalb unser Vorschlag: Wettbewerb! Wer möchte, reicht einen Vorschlag für den Titel ein (Achtung, wahre Künstler brauchen meistens etwas Zeit...) und der Jahrgang wählt. Nachteil: Das Aussehen eures Abibuchs ist keine Überraschung mehr.

Vorwort

Nach der ganzen Arbeit wollt ihr bestimmt ein paar einleitende Worte zu eurem Werk schreiben. Sollte es aufgrund mangelnder Mitarbeit Probleme gegeben haben, ist dies jedoch bestimmt nicht die richtige Stelle, sich bei den Mitschülern zu beschweren. Das mag der eigenen Frustration zwar schnell Abhilfe schaffen, aber wenn man das Buch ein paar Monate später aufschlägt, war alles eigentlich doch nicht so schlimm und man ärgert sich über die negativ gefärbte Einleitung.